Umbenennung der Castellestraße in Will-Schwarz-Straße

Innenstadt-Ost
03.11.2015 – Antrag

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE & Piraten

Obig genannte Fraktionen beantragen, die Castellestraße in Will-Schwarz-Straße umzubenennen.

Begründung:

Will Schwarz, 1907 in Gelsenkirchen geboren und am 21. Januar 1992 in Dortmund verstorben, war einer der renommiertesten Nachkriegsarchitekten Dortmunds und einer der führenden Vertreter der Wiederaufbaumoderne.

Zu den Bauten von Will Schwarz, die wesentlich unser Stadtbild geprägt haben, gehören unter anderem

  • das Gesundheitshaus Dortmund,
  • der Aussichts-und Fernsehturm "Florian" und das Parkcafé im Westfalenpark - heute Sitz der AltenAkademie,
  • das Mahnmal in der Bittermark, gemeinsam gestaltet mit dem Bildhauer Karel Niestrath und dem Künstler Léon Zack,
  • sein eigenes Wohnhaus in der Thomas-Mann-Straße,
  • das Verwaltungsgebäude der Sparkasse Westfalendamm,
  • das Renault-Autohaus Dortmund, Westfalendamm und
  • das Berufsförderungswerk, erbaut von 1967 bis 1971 in Dortmund-Hacheney.

Zahlreiche seiner Bauten wie das Gesundheitshaus, der Florianturm und das Parkcafé sind heute denkmalgeschützt und wichtige Architekturlandmarken unseres Stadtteils.

Neben seiner Bautätigkeit, die den Wiederaufbau Dortmunds führend mitgeprägt hat, engagierte er sich als Organisator von Fachtagungen zur Architektur und zum Städtebau. Als erster Vorsitzender des Dortmunder BdA (Bund deutscher Architekten) von 1948 bis 1968 war er maßgeblich an den Diskussionsprozessen zum Wiederaufbau unserer Stadt beteiligt.

Kurzer Abriss zu seinem Lebenslauf

Nach der Volksschule absolvierte Will Schwarz eine Lehre als Bauhandwerker und begann 1920 eine Ausbildung an der Dortmunder Handwerker-und Kunstgewerbeschule, wo er schnell Meisterschüler wurde.

1929 begann Will Schwarz ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Nach einem schweren Unfall 1931 brach er sein Studium ab und begann in Dortmund beim "General-Anzeiger" als Illustrator zu arbeiten. Seine Zeichnungen und Karikaturen missfielen den Nationalsozialisten. Der "General-Anzeiger" war eine überregional anerkannte Zeitung, die deutlich Position gegen den aufkommenden Nationalsozialismus bezog.

Ab 1930 arbeitete Will Schwarz selbstständig an kleinen Aufträgen.

Von 1939 bis 1945 musste er den Kriegsdienst bei der Luftwaffe ableisten und nahm 1946 seine freiberufliche Tätigkeit wieder auf.

Sein beruflicher Nachlass wird im Stadtarchiv Dortmund aufbewahrt.

Carsten Wember (SPD) - Christiane Gruyters (GRÜNE) - Karl Krämer (LINKE & Piraten)